Vision: Wir sind uns bewusst, dass unser Wohnkonsum graue Emissionen verursacht. Und wir berücksichtigen dies in der Klimapolitik.

Wieso Wohnkonsum und nicht Wohnflächenkonsum?

Wohnflächenkonsum greift zu kurz, da der Quadratmeterpreis nicht berücksichtigt wird. Je höher dieser ist, desto wichtiger ist es, die Wohnfläche effizient zu nutzen. Ein typisches Beispiel:

 

Bewohnt eine Einzelperson eine 5,5-Zimmer-Wohnung mitten in Zürich, muss sie nicht in die Stadt pendeln. Leben vier weitere Personen in der Wohnung, profitieren auch diese von der zentralen Lage. Das Einsparpotenzial beim Pendeln liegt bei rund 100 km pro Tag.

 

Wie kann man Wohnkonsum messen?

Besonders aussagekräftig sind Mietzins und Eigenmietwert. Diese Werte werden vor allem von der Wohnungsgrösse, der Qualität und der Lage beeinflusst. Je höher Mietzins oder Eigenmietwert pro Person, desto grösser ist in der Regel der ökologische Fussabdruck. 

 

Gibt es aktiven und passiven Wohnkonsum?

Wieso nicht? Wenn jedes Zimmer einer Wohnung genutzt wird, kann man von einem aktiven Wohnkonsum sprechen. Bleiben 3 von 5 Zimmer über Jahre ungenutzt oder wird ein Ferienhaus nur 2 von 52 Wochen bewohnt, handelt es um einen passiven Wohnkonsum.

 

Was sind graue Emissionen?

Die grauen Emissionen fallen an, wenn etwas hergestellt oder gebaut wird. Bei Wohnungen fällt vor allem die Zementproduktion stark ins Gewicht. Je länger ein Gebäude genutzt wird, desto geringer ist der Anteil an unserem persönlichen ökologischen Fussabdruck.

 

Was motiviert zu massvollem Wohnkonsum?

Eine grosse, neue Wohnung an bester Lage ist komfortabel und prestigeträchtig. Kein Wunder also, dass viele danach streben. Eine Pauschalsteuer auf den Wohnkonsum motiviert zu einem klimafreundlicheren Verhalten. Diese Steuereinnahmen erlauben es zudem, die Lohnsteuer moderater zu gestalten. So werden reiche Rentner mit exzessivem Wohnkonsum zu Sponsoren junger Familien. Oder sie entscheiden sich für einen bescheideneren Wohnkonsum.

 

Nachfolgend einige Überlegungen zu einer solchen Pauschalabgabe für alle Wohnformen.


Die ökologische Wohnsteuer für eine nachhaltige Entwicklung


Die grauen Emissionen des Wohnens sind bei vielen Menschen die grösste CO2-Quelle. Eine ausgewogene Klimapolitik wird dem Beachtung schenken.

 

Der Fokus der Wohnsteuer ist nicht auf den grauen Emissionen von Neubauten, sondern auf der effizienten Nutzung bestehender Wohnungen. Je weniger Wohnungen leer stehen oder ineffizient genutzt werden, desto weniger neue Wohnungen werden benötigt.

 

Wir beobachten erleichtert, dass der Energiebedarf beim Wohnen abnimmt. Photovoltaik, Isolation, Komfortlüftung, usw. machen erfreuliche Fortschritte. Die Klimapolitik ist hier erfolgreich und kann sich vermehrt mit der Reduktion der grauen Energie von Wohnbauten befassen.

 

Die Wohnsteuer soll so erhoben werden, dass die Steuereinnahmen unverändert bleiben. Die Wohnsteuer stellt sicher, dass alle ihren Wohnkonsum angemessen versteuern. Das dient der Steuergerechtigkeit, der klimapolitischen Sensibilisierung und der Reduktion der Treibhausgase.


Steuersatz 5%

  • Bei einer Abgabe von 5% auf Mieteinnahmen und der Befreiung der Mieteinnahmen von Gewinnsteuern bleiben die Mieten unverändert.
  • Bei einer Abgabe von 5% auf die kalkulatorische Miete* ist der Steuerertrag einer Eigentumswohnung identisch mit dem Steuerertrag einer vergleichbaren Mietwohnung. (CH: Eigenmietwert)

Vergleich mit den Zielen für eine nachhaltige Entwicklung

(17 sustainable development goals for 2030)


10.4: Beschliessen von fiskalpolitischen Massnahmen für mehr Gleichheit: Die Wohnsteuer garantiert, dass alle ihren Wohnkonsum ähnlich versteuern. Der Steuerertrag von Mietwohnungen, Wohneigentum und Genossenschaftswohnungen wird vergleichbar.

 

Wenn die Wohnsteuer zu einem europäischen Standard wird, wirkt sie völkerverbindend. Sie stärkt  das Vertrauen zwischen Nettozahlern und Nettoempfängern.

 


11.6 und 11.b: Senken der Umweltbelastung pro Kopf und erhöhen der Ressourceneffizienz: Die Wohnsteuer wirkt gegen Verschwendung von Wohnraum. Je effizienter Wohnungen genutzt werden, desto grösser der Nutzen der verbrauchten Ressourcen und desto geringer die Pro-Kopf-Umweltbelastung. Wohnflächenüberkonsum soll vermieden werden.

 


12.8: Bewusstsein für eine nachhaltige Lebensweise in Harmonie mit der Natur: Die Wohnsteuer sensibilisiert uns dafür, Wohnen als Konsum wahrzunehmen. Wir erkennen: Je besser wir Wohnungen nutzen, desto kleiner unser ökologischer Fussabdruck und desto kleiner auch die Wohnsteuer.


13.2: Klimaschutzmassnahmen in die nationale Politik einbeziehen: Dank der Wohnsteuer werden die grauen Emissionen bestehender Wohnbauten in der Klimapolitik berücksichtigt. Weil dies eine der grössten CO2-Quellen ist, macht das Sinn.


Bauherren und Bauunternehmen sind nur teilweise verantwortlich für die grauen Emissionen von Neubauten. Primär sind es die Bewohner, die den Nutzen aus den Wohnungen haben. Je kleiner ihr Wohnkonsum, desto geringer der Klimaschaden.

 

Kommende Generationen werden uns dafür dankbar sein.

Die Wohnsteuer...

                                                             ...weil Fairness ihren Preis hat

 


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